Wie Sie die Temperatur im Kugelgrill regeln
Mit einem Kugelgrill lassen sich leckere Speisen über glühenden Kohlen zubereiten. Damit einher geht die Faszination, die Flamme und Glut entsprechend den Anforderungen perfekt zu kontrollieren. Besonders Anfänger-Griller tun sich mit der Temperaturregulierung jedoch sehr schwer. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Faktoren und Tipps zusammengestellt, damit Sie Herr über das Feuer im Innenraum Ihres Kugelgrills werden.
Kohlequalität und -händler
Jede Kohle brennt unterschiedlich lange und heiß. Hat man verschiedene Anbieter ausprobiert und die Kohle mit den perfekten Brenneigenschaften für die eigenen Ansprüche gefunden, sollte man bei dieser fortan bleiben. Nur so können beim Grillen gleichbleibende Ergebnisse erzielt werden.
Wichtig ist auch, dass die Kohle trocken gelagert wird. Wird sie beispielsweise permanent im Freien gelagert, kann sie durch die Luftfeuchtigkeit an Leistung einbüßen.
Brennstoff-Menge
Je mehr Kohle man im Kugelgrill zum Brennen bringt, desto heißer wird später die Endtemperatur. Daher sollte man sich die Menge des verwendeten Brennstoffs, die man für geringe, mittlere und hohe Hitze braucht, genau merken. Hierfür kann man zum Beispiel auf dem Anzündkamin Markierungen zur Füllhöhe einzeichnen.
Bei Weber Kugelgrills ist meist ein Kohleportionierer dabei. Wenn man diesen verwendet, kann man sich einfach merken, wie viele Messbecher Kohle man zum Erreichen eines bestimmten Hitzegrads benötigt.
Die Lüftungsschieber
Neben der Kohle-Menge bestimmen die obere und untere Luftzufuhr die Temperatur im Kugelgrill. Die Kohle glüht umso stärker, je mehr Sauerstoff man zuführt. Je mehr Glut entsteht, umso höher wird die Hitze.
Ein Kugelgrill hat in der Regel zwei Lüftungsschieber. Der untere regelt die Sauerstoff-Menge, die an die Kohlen gelangt. Je offener der Schlitz, desto mehr Sauerstoff bekommt die Glut und entsprechend steigt die Temperatur.
Über den oberen Lüftungsschlitz kann die heiße Luft austreten. Je weiter man ihn aufdreht, umso stärker wird in Kombination mit dem unteren Schieber der Kamineffekt. Öffnet man den oberen Schieber dagegen nur geringfügig, sammeln sich Hitze und Rauch verstärkt im Inneren. Dieser „Smoker-Effekt“ ist bspw. ideal, um Fleisch zu räuchern.
Zu beachten ist, dass durch Änderungen am Schieber die Temperaturänderungen erst mit ein paar Minuten Verzögerung eintreten. Hier ist also etwas Geduld gefragt – wildes Umherdrehen am Lüftungsschieber bringt überhaupt nichts.
Schließt man die Lüftungsschlitze, nimmt die Temperatur ab. Die Kohle geht nach einiger Zeit aufgrund von Sauerstoffmangel aus.
Weitere Tipps für die Temperaturkontrolle im Kugelgrill
Damit Ihnen nichts anbrennt, sollten Sie auch die folgenden Tipps beim Grillen mit dem Kugelgrill beachten:
- Deckel so selten wie möglich hochheben. Mit jedem Mal anheben wird die Temperatur stark beeinflusst, da sehr viel Sauerstoff auf einmal an die Kohle gelangt und die heiße Luft aus dem geschlossenen Kugelgrill-System weicht. Natürlich muss der Deckel zum Fleisch wenden hochgehoben werden, ansonsten sollte er aber idealerweise die ganze Zeit zu bleiben.
- Temperaturempfehlungen beachten. Informieren Sie sich vorab, für welche Speise Sie welche Temperatur erreichen müssen. Während für Fisch bspw. 160 bis 180 Grad ideal sind, benötigen Rindersteaks mindestens 240 Grad.
- Kohlekörbe nutzen. Damit lässt sich die Temperaturverteilung nachträglich verändern, indem man die Körbe an die entsprechende Stelle zieht. Außerdem kann man bspw. einen der beiden Kohlekörbe aus dem Grill herausnehmen, womit sich die Temperatur auf einmal massiv senken lässt. Das ist vor allem dann gut, wenn eine Speise bei hoher Hitze angegrillt und später bei gemäßigter Kerntemperatur weitergegrillt wird.
Wir wünschen viel Vergnügen und Erfolg beim Grillen!