Kompostieren zu jeder Jahreszeit
Wenn Sie sich erst in diesem Jahr einen Kompost für den Garten zugelegt haben, dann gibt es ein paar Dinge zu beachten, damit Ihr neuer Kompost den Winter auch unbeschadet übersteht. Sie sollten genau wissen, was wirklich auf den Kompost gehört und was nicht und wie dieser sachgerecht auf den Winter vorbereitet wird. Damit Sie für die kalte Jahreszeit gewappnet sind, haben wir Ihnen die wichtigsten Fakten zum Thema Kompost noch einmal zusammengestellt.
Was gehört in die Biotonne und was auf den Kompost
Das Wichtigste ist, dass Sie auch nur die Dinge auf den Kompost werfen, die wirklich dorthin gehören. Beladen bzw. belasten Sie Ihren Hauskompost nicht mit Überresten, die eigentlich für die Biotonne bestimmt sind und die den natürlichen Zersetzungsprozess der Kompost-Bakterien unnötig aus der Bahn werfen. Jeder Kompost muss mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden, damit die Verrottungsbakterien ihre Arbeit leisten können. Ebenso haben andere Pilze, die zum Beispiel Pflanzen befallen, nichts auf dem Kompost zu suchen. Für einen Anfänger ist es vielleicht schwer zu unterscheiden, aber ein Kompost darf nicht faulen, sondern soll Abfälle natürlich abbauen.
…in die Biotonne
Trotz Kompost kann man in der Regel nicht auf die Biotonne verzichten. Beachten Sie, welche Abfälle Sie in jedem Fall in der Biotonne entsorgen sollten und auf keinen Fall auf den Kompost werfen sollten:
- Schnittblumen aus dem Einzelhandel (diese enthalten Pestizide und verändern den natürlichen Verrottungsprozess)
- Gartenabfälle, die unter Pilzbefall leiden
- gekochtes Essen
- Laub von Walnuss- und Kastanienbäumen, welches nur sehr langsam verrottet
- Obstschalen, die stark gespritzt werden, wie z.B. Zitronenschalen, Orangenschalen, Bananenschalen
…auf den Kompost
Wenn Sie Ihren Kompost angemessen pflegen und befüllen, dann erhalten Sie nach gewisser Zeit fruchtbaren Humus, mit dem Sie Ihre Pflanzen und Beete auffüllen können. Auf den Kompost gehören
- Teebeutel und Kaffeesatz
- kleine Mengen an Altpapier
- ungespritzte Gemüse- und Obstabfälle
- Obst- und Gemüseschalen von Bio-Produkten
- Eierschalen
- Rasenschnitt
- kleine Mengen an Ästen und Gartenabfälle
- schnell verrottendes Laub
Machen Sie Ihren Kompost winterfest
Umsetzen für den Winter
Damit der Kompost den Winter unbeschadet übersteht, sollten Sie ihn im Herbst noch einmal umsetzen und gut durchmischen. Wenn er bereits zu feucht ist, dann mischen Sie Häckselgut bei. Im Winter entstehen noch keine Gerüche, aber ein feuchter Kompost birgt die Gefahr, dass er sobald der Frühling Alarm schlägt, anfängt zu müffeln und starke Gerüche freisetzt.
Das Kammersystem
Damit ein Kompost weniger Gefahr läuft zu faulen, empfiehlt es sich den Hauskompost nach dem Kammersystem zu schichten. Das bedeutet, dass große Gartenabfälle wie Äste und Zweige unten in den Kompost gelegt werden und oben mit kleineren Abfällen aufgefüllt wird und der Kompost somit automatisch in verschiedene Schichten aufgeteilt wird. Wenn dann der natürliche Zersetzungsprozess vorangetrieben wird, sacken die Abfälle nach und nach ab und es können weitere Schichten von oben aufgetragen werden.
Decken Sie den Kompost nicht mit Gartenabfällen zu
Damit die Bakterien in Ihrem Kompost ordentlich arbeiten können und die Abfälle zersetzt werden können, muss ausreichend Sauerstoff an den Kompost kommen. Diese Sauerstoffzufuhr wird nicht gewährleistet, wenn Sie die Abfälle mit zu viel abgefallenem Laub abdecken oder zu viele, schwere Gartenabfälle oben drauf ablegen. Durch die dichte Laubdecke wird die Sauerstoffzufuhr unterbrochen und der Kompost fängt an zu faulen. Dies stört dann wiederum den natürlichen Zersetzungsprozess und das ökologische Gleichgewicht des Komposts wird aus der Bahn geworfen.
Kleine Mengen auf den Kompost
Wenn Sie abgefallenes Laub dennoch auf dem Kompost entsorgen möchten, dann wenden Sie hierbei auch das Kammersystem an und mischen Sie das Laub mit ausreichend Ästen und anderen Abfällen, damit das Laub belüftet wird und genug Sauerstoff zugeführt wird.
Legen Sie aber auch nicht zu viele Äste in den Kompost, sondern nur so viele, dass sie für ausreichend Belüftung zwischen den Gartenabfällen sorgen. Äste und andere Gartenabfälle verrotten in der Regel sehr langsam und eignen sich daher weniger für den hauseigenen Kompost. Sie können Äste aber zum Beispiel häckseln und mit dem Häckselgut empfindliche Pflanzen und deren Wurzeln abdecken, damit diese vor der Kälte geschützt werden.
Den Kompost vor Nässe schützen
Damit weiterhin der natürliche Zersetzungsprozess gewährleistet wird, muss der Kompost vor zu viel Feuchtigkeit geschützt werden, damit er nicht vollkommen durchnässt wird. Er sollte also nicht komplett im Freien stehen, sondern vielleicht im Schutz eines Baumes oder einer Tanne oder für den Winter abgedeckt werden.
Die Mischung macht’s
Sie sollten immer dafür sorgen, dass Ihr Kompost nicht zu einseitig gefüllt wird. Sie können ihn mit Laub oder Gartenabfällen befüllen, wenn dies nicht zu einseitig wird und er trotzdem gut mit anderen Abfällen durchmischt wird. Rasenschnitt ist ein gutes Hilfsmittel, um den Kompost durchzumischen und aufzulockern, so dass er ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.
Wenn Sie jedes Jahr mit vielen Gartenabfällen wie Ästen und Laub zu kämpfen haben, dann kommen Sie in der Regel nicht drum herum, diese anderweitig zu entsorgen, da die Menge den eigenen Kompost überfordern und ersticken würde.